Hallo Arsim, vielen Dank, dass Du Dir für dieses Interview Zeit genommen hast. Was machst Du bei der Firma Ludwig Pfeiffer?

Seit 2011 bin ich in der Niederlassung Augsburg bei Ludwig Pfeiffer Hoch- und Tiefbau angestellt. Ich bin Baugeräteführer. Ein toller Job, den ich 2004 gelernt habe. Ich bin echt begeistert, denn seit Mai 2019 haben wir in Augsburg einen neuen Bagger: ein 17 Tonner mit einem Schnellwechselsystem, zwei Kameras und Anbauverdichter.

Was ist denn so besonders an diesem Bagger?

Ich bin jetzt noch selbstständiger in meiner Arbeit. Der Bagger vereinfacht meine Arbeit und die Arbeit wird noch sicherer durch die beiden Kameras. Mit dem Bagger kann ich jetzt alleine verdichten. Vorher hat man für diese Arbeit noch einen zweiten Mann benötigt.

Mit dem Anbauverdichter, der direkt an den Bagger montiert wird, können, dank der Reichweite auch schwer zu erreichende Flächen wie Gräben oder Böschungen bearbeitet und verdichtet werden. Durch den hohen Anpressdruck und die starken Verdichtungskräfte können bessere Werte und Ergebnisse erzielt werden als bei herkömmlichen Verdichtungsgeräten.

Oh, ich kenne mich nicht so gut mit den Baubegriffen aus: Was genau bedeutet den “Boden verdichten”?

In unserem Fall, beim Rohrleitungsbau, ist es wichtig den Rohrgraben wieder so zu verfüllen, dass eine Oberflächenwiederherstellung, z.B. Straßenbau, nach den technischen Anforderungen erfolgen kann.

Dies beinhaltet auch die Verdichtung des Bodens:

Bei der Bodenverdichtung werden die festen Bestandteile des Bodens enger zusammengeschoben. Dadurch verringert sich das Volumen der Hohlräume, wobei die Wasser- und Luftdurchlässigkeit sinkt.

Die Stabilität des Erdgefüges steigt und damit einhergehend die Belastbarkeit. Die Verdichtung wird in der Regel durch Vibrationsplatten, - stampfer oder entsprechende Bodenbearbeitung erreicht.

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Was gefällt Dir an Deinem Job? Kann man das leicht lernen?

Baugeräteführer ist ein sehr anspruchsvoller Job. Man setzt sich nicht einfach auf den Bagger und kann fahren. Die Bagger von heute sind technisch gut ausgestattet, daher benötigt man auch Zeit, um den Umgang mit diesen Geräten zu lernen. Aber es ist auch ein toller Job, den man als Quereinsteiger lernen kann.

Ich mag die Vielseitigkeit meines Jobs: ich bin viel draußen an der frischen Luft. Die Aufgaben sind abwechslungsreich, je nachdem, was wir gerade bauen oder sanieren: Wasser- oder Abwasserleitungen oder Gasleitungen. Noch aufmerksamer als sonst bin ich natürlich, wenn wir an Gasleitungen arbeiten.

Vor ein paar Jahren hat mich mal ein Kumpel gefragt, ob ich nicht mit ihm in der Fabrik arbeiten möchte. Ich hab dann überlegt, aber die Arbeit bei Ludwig Pfeiffer, draußen auf meinem Bagger macht mir mehr Spaß. Ich kann mir nicht vorstellen, den ganzen Tag drinnen zu sein. Hier arbeite ich an abwechslungsreichen Bauprojekten mit und habe ein tolles Team. Ich bin jetzt seit neun Jahren dabei und habe eine super Kolonne. Aber nicht nur bei uns sondern auch im gesamten Augsburger Team ist die Stimmung gut.

Gab es in den letzten neun Jahren denn auch mal eine ganz besondere Baustelle?

Tatsächlich fällt mir da etwas ein: vor ein paar Jahren sollten wir für die Stadtwerke Augsburg eine Wasserleitung erneuern – eigentlich eine ganz normale Aufgabe. Aber dann haben wir neben dieser Wasserleitung tatsächlich eine Wasserleitung aus Holz gefunden. Solche Leitungen für Trink- und Nutzwasser stammen noch aus dem Mittelalter. Das war dann auch für die Stadtwerke Augsburg ein spannender Fund.